Bildunterzeile: Wie kann Pflege vor Ort funktionieren? Darum ging es bei einem Treffen, zu dem der Landtagsabgeordnete Marco Mohrmann (von links), Rainer Röhrs (OsteMed-Gruppe), Heiko Meier (Diakonie Kirchenkreis Bremervörde-Zeven), Michael Bendt (Pflegedienst Zeven), Tanja Beier (OsteMed Ambulante Pflege) und Elisabeth Blanken („BLITZBLANKen“) eingeladen hatte. Inhaltlich unterstützt wurde Mohrmann dabei von Volker Meyer (rechts), dem gesundheitspolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion.

Experten loten niederschwellige Kooperationen aus

MdL Marco Mohrmann bringt Pflegedienstleister an einen Tisch

Die Personalnot und das sinkende Interesse an einer Ausbildung zur Pflegekraft, Kostendruck und umfassende Dokumentationspflichten werden für ambulante Pflegedienste zur täglichen Herausforderung. Vor diesem Hintergrund hat der CDU-Landtagsabgeordnete Marco Mohrmann Vertreter aus der ambulanten Pflege zu einem Vernetzungstreffen in Zeven zusammengebracht. Unterstützt wurde er dabei von Volker Meyer, Landtagsabgeordneter aus Bassum und gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion.

„Es geht hier heute darum, Pflegedienstleister aus der Region untereinander zu verknüpfen und gemeinsame Themen abseits des Wettbewerbs auszuloten“, so Marco Mohrmann. Der Sozialexperte Volker Meyer stimmte mit einem Impulsvortrags auf die „Pflege in Niedersachsen“ ein – und nachdenklich. Denn die Zahlen belegen: Angesichts des wachsenden Anteils an Pflegebedürftigen und weniger Fachkräften gerät diese immer weiter unter Druck.

Image der Pflege verbessern

Ein Szenario, das auch die Dienstleister in der Region beschäftigt. Rainer Röhrs, Geschäftsführer der OsteMed Kliniken und Pflege sowie seine Mitarbeiterin Tanja Beier, Gesamtbereichsleitung Ambulante Pflege der OsteMed für Zeven, Bremervörde und Ahlerstedt, Heiko Meier, Geschäftsführer der Diakoniestation des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Bremervörde-Zeven, Michael Bendt, Geschäftsführer des Pflegedienst Zeven, und Elisabeth Blanken, Inhaberin des Hauswirtschaftsdienstleisters „BLITZ BLANKen“, sprachen über Möglichkeiten der Personalgewinnung, einen aus ihrer Sicht dringend nötigen Bürokratieabbau und mögliche Schnittstellen. Die Aussicht, Fachkräfte zu bekommen, sei düster. Leiharbeit könne nur die letzte Lösung sein, machte Heiko Meier deutlich. Michael Bendt bekräftigte die Notwendigkeit, das Image der Pflege zu verbessern. Zahlen, die Volker Meyer präsentierte, bestätigten diesen Eindruck: So hat es 2023 bereits 8,1 Prozent weniger neue Pflege-Azubis gegeben als noch 2022. Zudem werden bis zum Jahr 2035 rund 40 Prozent der aktuell tätigen Pflegekräfte in Rente gehen. Er stellte die Ideen der CDU vor, darunter eine Reform der Pflegeausbildung, etwa durch die Einführung einer einjährigen Pflegehelferausbildung und die schnellere Anerkennung von ausländischen Abschlüssen. Nur zwei Bausteine von vielen, die aus seiner Sicht zu einer Entschärfung der Situation führen können.

Bürokratische Hürden

Wegen der bürokratischen Prozesse und Dokumentationspflichten müsse zu viel Aufwand betrieben werden, um das Geld für die erbrachten Leistungen zurückzuerhalten, darin waren sich alle einig. Röhrs sprach in diesem Zusammenhang von einer „Personalaufstockung einzig für Verwaltungsaufgaben“. Drastischer drückte es Bendt aus: „Hier werden Ressourcen verbrannt!“  Dass Pflegedienstleister heute umdenken müssen, zeigte Tanja Beier. „Die Dienstzeiten sind das größte Problem. Wir müssen uns heute an die Mitarbeitenden anpassen und flexibler werden.“ Im Umkehrschluss werden in der OsteMed eingeschränkt besonders flexible Dienste extra für Mütter und Väter etwa von 8 bis 12 Uhr angeboten oder mehrere freie Wochenenden ermöglicht. Verlässliche Dienstzeiten sind auch für Heiko Meiers Mitarbeiter ein wichtiges Thema. „Wenn wir jemanden aus dem Frei holen müssen, dann gibt es dafür Prämien.“

Mittel für hauswirtschaftliche Unterstützung nutzen

Elisabeth Blanken machte darauf aufmerksam, dass Landesmittel für hauswirtschaftliche Unterstützung nicht ausgeschöpft würden und beispielsweise Fahrten nicht abgerechnet werden könnten. Durch hauswirtschaftliche Angebote Dritter könnte das Personal ambulanter Pflegedienste entlastet werden. Sie wünscht sich, dass der Beitrag für hauswirtschaftliche Dienstleistungen von 125 auf 175 Euro pro Monat erhöht wird. 

„Der Austausch hat gezeigt: Alle stehen vor denselben Herausforderungen und wollen sich niederschwellige Kooperationen näher ansehen. Gemeinsam soll es nun darum gehen, die Pflege rund um Zeven auch in Zukunft sicherzustellen“, so der Christdemokrat Mohrmann. Auch Rainer Röhrs stellte abschließend fest: „Das war ein erster wichtiger konkreter Schritt für unsere Region heute.“ Ein nächstes Treffen soll im Juni stattfinden.

Wie kann Pflege vor Ort funktionieren? Darum ging es bei einem Treffen, zu dem der Landtagsabgeordnete Marco Mohrmann (von links), Rainer Röhrs (OsteMed-Gruppe), Heiko Meier (Diakonie Kirchenkreis Bremervörde-Zeven), Michael Bendt (Pflegedienst Zeven), Tanja Beier (OsteMed Ambulante Pflege) und Elisabeth Blanken („BLITZ BLANKen“) eingeladen hatte. Inhaltlich unterstützt wurde Mohrmann dabei von Volker Meyer (rechts), dem gesundheitspolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion.   Foto: Baraz

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Dr. Marco Mohrmann

Dr. Marco Mohrmann

Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Bremervörde
CDU-Kreisverband Rotenburg

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